Simone

plastik richtig recyclen.

warum wird nicht alles wiederverwertet?

Plastik ist überall. Von der Lebensmittelverpackung bis zum Spielzeug, von der Zahnbürste bis zum Autoteil - Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch obwohl Deutschland für sein fortschrittliches Abfallmanagement und Recycling bekannt ist, wird bei weitem nicht alles Plastik, das wir verwenden, auch wieder recycelt. Warum eigentlich?

Wie funktioniert Plastik-Recycling in Deutschland?

In Deutschland trennen die meisten Haushalte ihren Müll gewissenhaft: Bioabfall, Papier, Glas, Restmüll und natürlich der gelbe Sack oder die gelbe Tonne für Verpackungen. In letzteren gehören Plastikverpackungen, aber auch andere Verpackungen aus Metall und Verbundstoffen. Das Duale System Deutschland (DSD) – vielleicht bekannt durch den "Grünen Punkt" auf vielen Verpackungen – ist dafür verantwortlich, diese Verpackungsabfälle zu sammeln, zu sortieren und zu verwerten. Die korrekte Mülltrennung von Plastik in Deutschland ist essenziell, um effektives Recycling zu ermöglichen.

Wie wird Plastik richtig recycelt?

Der Gelbe Sack/Die Gelbe Tonne: Plastikverpackungen sollten im gelben Sack oder in der gelben Tonne entsorgt werden. Hierzu gehören beispielsweise Plastikflaschen wie jene für Shampoo oder Spülung, Kunststofftuben wie Zahnpastaverpackungen, Plastikfolien, etwa von Tiefkühlprodukten, sowie Styroporverpackungen. Auch Joghurtbecher und andere Lebensmittelverpackungen aus Plastik sind hier richtig aufgehoben, ebenso wie Verschlüsse und Deckel (die aus Aluminium bestehen und von den Plastikjoghurtbechern getrennt entsorgt werden sollten). Zusätzlich gehören Alufolie, die für Lebensmittel verwendet wird, sowie Aluminiumschalen beispielsweise von Grillartikeln oder Fertiggerichten in den gelben Sack oder die gelbe Tonne.

Reinigung: Plastikverpackungen sollten grob von Lebensmittelresten befreit sein, bevor sie im gelben Sack entsorgt werden. Eine perfekte Reinigung ist jedoch nicht notwendig.

Kein Spielzeug und Haushaltsgegenstände: Plastikgegenstände, die keine Verpackungen sind (z.B. kaputtes Spielzeug, Plastikgeschirr), gehören nicht in den gelben Sack, sondern in den Restmüll oder sollten bei größeren Mengen zu einem Recyclinghof gebracht werden.

Kein Bio-Plastik: "Bioplastik", also kompostierbare Kunststoffe, dürfen nicht im gelben Sack entsorgt werden. Sie gehören entweder in den Restmüll oder in den Biomüll, je nach lokalen Vorgaben.

Pfandflaschen: PET-Flaschen mit Pfandzeichen (z.B. für Mineralwasser oder Limonade) sollten zurück zum Händler gebracht werden, um das Pfand zurückzuerhalten und ein spezielles Recycling zu gewährleisten.

Keine Plastiktüten: In manchen Regionen Deutschlands sind Plastiktüten im gelben Sack unerwünscht, da sie den Sortierprozess stören können.

Beachten Sie lokale Regelungen: Abhängig von der Stadt oder Region kann es spezifische Vorgaben zur Mülltrennung geben. Diese sollten stets beachtet werden, da die Abfallwirtschaft regional unterschiedlich organisiert ist. 
Nichts "auf Verdacht" entsorgen: Wenn Sie unsicher sind, ob ein Gegenstand im gelben Sack entsorgt werden darf, ist es besser, ihn im Restmüll zu entsorgen. Falsch befüllte gelbe Säcke können im schlimmsten Fall nicht recycelt werden.

Warum wird nicht alles Plastik wiederverwertet?

Verschiedene Plastikarten: Es gibt unzählige Plastiktypen, und nicht alle lassen sich gleich gut recyceln. Einige Kunststoffe, wie PET, sind leicht zu recyceln, während andere, wie Polystyrol, weniger einfach wiederzuverwerten sind.
Verschmutzung: Wenn Plastikverpackungen stark verschmutzt sind – beispielsweise durch Essensreste – können sie oft nicht recycelt werden.
Mischmaterialien: Einige Verpackungen bestehen aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien. Diese sogenannten Verbundstoffe sind in der Wiederaufbereitung oft problematisch, da sie schwer zu trennen sind.
Kleine Partikel: Kleinste Plastikteile, sogenannte Mikroplastiken, können im Recyclingprozess nicht erfasst werden und gelangen so in die Umwelt.
Wirtschaftlichkeit: Das Recycling muss auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Wenn die Kosten für das Recycling bestimmter Kunststoffe die Kosten für die Neuproduktion übersteigen, ist die Wiederaufbereitung für Unternehmen unattraktiv.
Qualität des Rezyklats: Das wiedergewonnene Plastik, auch Rezyklat genannt, kann oft nicht dieselbe Qualität wie Neuplastik haben. Daher wird es meist für minderwertigere Produkte verwendet und nicht für Lebensmittelverpackungen.

Was können wir tun?

Vermeiden: Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Es lohnt sich, Alternativen zu Einweg-Plastikverpackungen zu suchen.
Richtig trennen: Eine korrekte Mülltrennung erleichtert den Recyclingprozess und erhöht die Qualität des wiedergewonnenen Materials.
Aufklärung: Informieren Sie sich und andere über die richtige Entsorgung und die Problematik von Kunststoffabfällen.
Nachhaltige Alternativen: Unterstützen Sie Unternehmen und Produkte, die auf nachhaltige Verpackungen setzen oder innovative Recyclinglösungen bieten.

Auch wenn Deutschland in puncto Recycling zu den Vorreitern gehört, gibt es noch viel zu tun. Das Bewusstsein für die Problematik und die aktive Beteiligung aller Bürger sind unerlässlich, um unsere Umwelt für zukünftige Generationen zu bewahren. Das Thema Plastik-Recycling ist komplex, aber mit gemeinsamen Anstrengungen können wir den Plastikberg reduzieren. Durch eine korrekte Trennung von Plastikabfällen tragen kann jeder aktiv zum Umweltschutz beitragen.

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