Maren

aufforstung, aber richtig.

ein baustein von vielen, im kampf gegen den klimawandel.

Der Begriff „Aufforstung“ ist in vieler Munde. Oft entsteht jedoch zu Unrecht der Eindruck, dass es sich mit der Neupflanzung von Bäumen um DIE pauschale Allheil- und Wundermaßnahme bei Klimaschutz und verantwortungsvollem Umgang mit Ressourcen handelt. Wie umweltfreundlich der Trend dieser Maßnahme ist, bedarf einer genaueren Betrachtung.

Wälder: CO2-Speicher der Natur

Wälder und Bäume sind in vielerlei Hinsicht wichtig für die Natur und unser Öko-System. Sie schützen den Boden vor Erosion, bedeuten Lebensraum für zahlreiche Tierarten, nehmen das Treibhausgas CO2 auf und geben Sauerstoff frei. Das ist ein zentraler Faktor, um die globale Erderwärmung zu verhindern.

Bis ein gepflanzter Baum wächst und gedeiht, um schließlich nach Jahren relevant zu einer Verbesserung der CO2-Bilanz beitragen zu können, ist es allerdings ein langer Weg. Zumal nicht jede Baumart gleich viel CO2 speichert und nicht jede Fläche für die Aufforstung geeignet ist. Mischwälder sind deutlich beständiger und weniger anfällig für Schädlinge – deshalb ist es nicht zielführend, reine „Holzacker“ anzulegen, die zum gleichen Zeitpunkt gepflanzt und geerntet werden.

Sind Bäume die große Chance für die Klimarettung?

Forscher der EHT Zürich werteten im Rahmen einer Studie knapp 80.000 Satellitenbilder aus und stellten fest, dass eine weltweite Aufforstung auf einer Fläche von ca. 0,9 Milliarden Hektar möglich wäre – das entspricht in etwa der Größe der USA. Sind die Bäume herangewachsen, könnten theoretisch zwei Drittel der von Menschen verursachten CO2-Emissionen in Höhe von ungefähr 205 Milliarden Tonnen Kohlestoff aufgenommen werden.

Die Klimaforscherin Sabine Fuss, Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin bezeichnet das Ergebnis der Studie in einem Interview mit dem Cicero jedoch lediglich als theoretisches Potenzial, da viele der ungenutzten Flächen zu den USA, Kanada, Russland, China und Australien gehören. Länder, in denen der Klimaschutz bisher nicht zu den größten Prioritäten zählt. Zudem würden Jahrzehnte vergehen, bis die Bäume das CO2 kompensieren könnten.

Ein Mix aus vielen Maßnahmen – und allen voran das Bewusstsein.

Gesunde und realisierbare Aufforstung kann also immer nur ein Teil der Lösung sein. Schutz und Schonung der Natur und Anstrengungen für den Erhalt des Bestandes sind unverzichtbar. Unberührte Biosphären sind die stärksten Hüter des Klimas – beispielsweise können Moore weltweit sogar doppelt so viel CO2 speichern wie Wälder. Nach wie vor ein großes Problem für Natur und Mensch ist die massive Rodung der „grünen Lunge“ im Amazonasbecken, um dort Monokulturen wie Soja und Palmöl anzubauen.

Wir lieben Papier und wir lieben auch Bäume.

Wir wissen, dass Aufforstung allein nicht die Lösung ist, jedoch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Es gilt, den illegalen Raubbau an der Natur – besonders am Regenwald – zu stoppen und massive Waldbrände zu verhindern. Ebenso gilt es, unsere weltweiten Emissionen weiterhin kontinuierlich nach unten zu drücken. UND, als kleinen Beitrag zum großen Ziel, gesunde und geschickte Aufforstung an den richtigen Orten  zu betreiben. Den Klimawandel – es kann nicht oft genug erwähnt werden – stoppen wir nur GEMEINSAM. Und wir ALLE können etwas tun. Auch im Kleinen.

lesenswert.
liebe zum papier.

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